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Endlich wieder Spareribs!


Nach vielen kleineren „Grillprojekten“ wird es endlich mal wieder Zeit für einen echten BBQ-Klassiker! Und um einen neuen Grill feierlich einzuweihen, gibt es nichts schöneres als eine ordentliche Lage Spareribs!

Mein kleiner alter Rundgrill hat leider den Weg ins „Grill-Walhalla“ angetreten. Außen Edelstahl, innen simples Blech, keine gute Kombination für ein langes Grill-Leben… Es musste also dringend Ersatz her! Da ich gerade Urlaub hatte, war also genug Zeit da, um sich ausgiebig mit Produkttests und Rezessionen über eine Vielzahl verschiedener Grills zu beschäftigen. Vom Prinzip her sollte es ein Kugelgrill werden mit einer Grillfläche von min. 57 cm Durchmesser, Edelstahl- oder Gussrost und ein gut funktionierendes Belüftungssystem sollte er haben. Weber hat ja tolle Sachen, der hohe Preis kam mir aber etwas ungerechtfertigt vor (ich will ja den Grill und nicht den Namen/das Marketing bezahlen). Also ging es weiter über Grills von Outdoorchef, Landmann, Napoleon (Pro22K-LEG) und diverse Eigenmarken von Baumärkten. Viele hatten gute Features, aber auch immer irgendwo ihre Schwächen. Einen vorsichtigen Sturm der Begeisterung löste schließlich der Rösle No.1 Air F60 bei mir aus! Ein wirklich schöner Kugelgrill mit einer angenehmen Arbeitshöhe, guter Verarbeitung, Deckel mit Scharnier, gutes Belüftungssystem, leicht zu reinigen und viel zukaufbares Zubehör. Nun Stand aber ein Grillabend mit ca. 20 Personen an und mit einem einzelnen Kugelgrill wäre ich da wohl ziemlich auf verlorenem Posten gewesen. Also was tun? Ich habe mich dann nach größeren Grillmodellen, insbesondere Grillwagen umgeschaut. Dann gibt es halt erst einmal so ein Modell, der Rösle kann ja später nochmal dazustoßen.

Auch bei den Grillwagen gibt es ein reichliches Angebot. Ob nun Landmann, Dancook etc., in jedem Werbeprospekt werden einem solche Grills angeboten. Hängen geblieben bin ich dann an dem Toronto XXL von Tepro. Groß ist er, einen Deckel hat er, die Kohlenwanne ist höhenverstellbar und im Angebot war er auch noch. Nach einer Odyssee durch hunderte von Rezessionen auf Amazon (überwiegend positiv) habe ich mich dann zu einem Kauf entschlossen.

Die in den zahlreichen Kritiken genannten Schwachpunkte versuche ich bereits im Vorfeld entgegen zu wirken. So habe ich mir von der Tepro Homepage vorab die Bedienungsanleitung heruntergeladen und den Bedarf an Montagematerial ermittelt. Sämtliche Schrauben, Muttern und U-Scheiben habe ich dann in Edelstahl bei dem Baumarkt meines Vertrauens bestellt und bei der Montage ausgetauscht (der Grill wird quasi als Bausatz geliefert). Die beiden schweren emaillierten Grillroste will ich gegen ein gusseisernes Rost und eine gusseiserne Wendeplatte tauschen/ergänzen. Letztere habe ich nach langem Suchen auch bei Amazon gefunden und bestellt, jedoch hat sich nachdem diese geliefert wurden herausgestellt, dass beide ca 1-2 cm zu kurz sind und deswegen leicht in den Grill fallen. Ein Kumpel fertigt mir gerade 6 Metallklötze, welche ich von innen an den Rahmen schrauben werde um die Auflagefläche entsprechend anzupassen. Ein Testbericht dazu folgt demnächst Ein erster „Räuchertest“ (habe ich beim Einbrennen gemacht) hat die Stellen gezeigt, wo ich in Sachen Dichtigkeit noch ein wenig nachbessern muss. Der Deckel liegt an der Vorderkannte auf 2 kleinen Gummipuffern auf und so ist dort ein ca. 4 mm breiter Spalt, an dem es ungehemmt heraus räuchert. Auch an der Kohlenklappe vorne räuchert es leicht heraus. Der Deckel hat oben links einen kleinen Schornstein (wie bei einem Smoker), welcher zum untern Blech hin nicht durchgehend geschweißt und daher auch etwas zu durchlässig ist. Trotz dieser vielen kleinen Undichtigkeiten hält der Tepro bemerkenswert lange die Temperatur. Zum Einbrennen hatte ich einen vollen Anzündkamin Briketts verwendet (Und ein paar Holzchips um Rauch zu erzeugen). Die Temperatur lag anfangs bei ca. 250°C (laut Deckelthermometer) und hat sich dann bei ca. 180°C für gut 60 Minuten eingependelt. Nach 2,5 Std. hatte ich immer noch eine Temperatur von ca. 100°C – ideal für Longjobs und Smoken. Die vorhandenen Belüftungsmöglichkeiten haben anfangs noch eine gewisse Skepsis bei mir aufgerufen. Links und rechts an den Seitenwänden sind je ein von diesen typischen Lüftungsscheiben angebracht. Die Kohleklappe vorne hat einen Schieber, mit welchem man Lüftungsschlitze stufenlos öffnen kann. Der Schornstein auf dem Deckel hat eine typische Smokerklappe. Der Grillboden besteht aus einer herausziehbaren Aschewanne. Diese schließt aber leider nicht bündig mit der Rückwand des Grills ab (Ich konnte da meine flache Hand durchschieben. Von daher war ich mir nicht sicher, ob die ganzen Lüftungsschieber etc. überhaupt etwas bewirken. Der Test hat ergeben, dass die seitlichen Lüftungsöffnungen eigentlich überflüssig sind und keinen wirklichen Einfluss auf die Temperatursteuerung haben. Von daher lasse ich diese grundsätzlich geschlossen. Mit dem Schieber und der Abluftsteuerung am Schornstein kann man jedoch tatsächlich prima die Temperatur regeln. Im späteren will ich die vorhandenen Schlitze und Lücken noch mit hochtemperatur Silikon und Ofendichtband abdichten. Muss mich hierzu aber noch mal gut beraten lassen. Mir schwebt auch vor, dem Grill von innen ein Upgrade mit Schamottsteinen zu verpassen, damit könnte ich auch die Lücke zwischen Aschewanne und Rückwand schließen und die Temperaturspeicherung für Longjobs deutlich zu verbessern.

So, jetzt aber zu dem eigentlichen „Projekt“, den langersehnten Spareribs!

Normalerweise nehme ich für meine Ribs immer meinen Magic Dust Rub. Dieses Mal habe ich mich aber für eine Nassmarinade entschieden.

Diese besteht aus

  • 400 ml Ahornsirup

  • 2 EL Apfelessig

  • 6 EL braunen Rohrzucker

  • 3 EL Tomatenmark

  • 2 TL Mehrsalz

  • 1 EL Paprika edelsüß

  • 2 EL Worcestersauce

  • 1 EL Senf mittelscharf

  • 2 TL Pfeffer, gemahlen

Die Ribs habe ich damit eingepinselt und dann für ca. 2 Stunden kalt gestellt.

Den Grill habe ich vorgeheizt (zu den Briketts habe ich zusätzlich noch ein Scheitel Buchenholz gegeben) und auf knapp 120°C geregelt. Die marinierten Ribs habe ich dann auf den Grill gelegt (eine Seite auf die obere Ablage) und für ca. 1 Stunde bei geschlossenem Deckel gegrillt. Danach habe ich die Ribs erneut mit der Marinade eingepinselt (und von der oberen und unteren Grillfäche durchgewechselt) und wieder für eine Stunden weiter gegrillt. Das ganze habe ich dann noch einmal wiederholt, sodass die Ribs schließlich für ca. 3 Stunden im Grill waren.

Tipp: Wenn man den Deckel vom Tepro vollständig öffnet, dann liegt das Warmhalterost über der Deckelrückwand und über der hinteren Grillkante. Alles was jetzt heruntertropft landet von daher im Deckel oder auf/an der Kante. Ich habe dort vorsorglich Alufolie drüber gemacht um mir das Reinigen im späteren leichter zu machen.

Dann habe ich eine Schale mit Einlegerost vorbereitet. In die Schale habe ich 500 ml Apfelsaft mit 150 ml Apfelessig gefüllt. Die Ribs habe ich dann in die Schale gelegt und luftdicht mit Alufolie verschlossen. Das Paket habe ich dann für weitere 2 Stunden auf den Grill gegeben. Wichtig ist, dass die Temperatur nun so hoch ist, dass die Flüssigkeit in der Schale auch wirklich kocht, damit es zu der Dünstungsphase kommt.

Nach den 2 Stunden habe ich die Ribs aus der Schale genommen und nochmals für ca. 1 Stunde zum nachgrillen und glacen auf den Grill gelegt. Im 10 Minuten Rhythmus habe ich die Ribs mit der Marinade eingepinselt.

Das Ergebnis konnte sich dieses Mal wirklich sehen lassen! So gut sind mir meine Ribs noch nie gelungen! Die Knochen konnte man so aus dem Fleisch ziehen und der Geschmack war einfach himmlisch! Eine Freundin sagte mir, dass sie normalerweise keine Spareribs mag, aber diese hier fand sie wirklich köstlich!

Na wenn das mal kein guter Einstand für den Tepro war!

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